Tiguan, Mazda CX-5, Hyundai ix35: Angriff auf den Kompakt-SUV-Thron

Tiguan, Mazda CX-5, Hyundai ix35: Angriff auf den Kompakt-SUV-Thron

Nächster Anlauf, neues Glück: Der VW Tiguan muss doch endlich mal zu knacken sein. Ob vor oder nach seinem kürzlich erfolgten Facelift, der Volkswagen steht an der Spitze. Egal, ob bei Vergleichstests oder in der Zulassungsstatistik – der kompakte SUV führt das boomende Segment an. Der Rest der kraxelnden Konkurrenz folgt wie Lemminge dahinter.
Nun schert ein Neuling mit stumpfer Nase und sympathischem Blick aus, der das Antriebskapitel beim ersten Aufeinandertreffen gleich mal für sich entscheidet. Welch ein Auftakterfolg für den Mazda CX-5 2.2 Skyactive D AWD, dessen 2,2 Liter großem Diesel nur der Hyundai iX35 2.0 CRDi 4WD ansatzweise Paroli bieten kann. Der spontan und ausgewogen antretende Direkteinspritzer des Mazda CX-5 stürmt voraus, knurrt dabei nicht nur erfreulich zurückhaltend, sondern harmoniert auch prima mit dem perfekten Start-Stopp-System. Beim Kraftstoffkonsum hält sich der Japaner dabei zurück: Sowohl auf der Verbrauchsrunde (5,2 L/100km) als auch beim Testdurchschnitt (7,4 Liter) präsentiert sich der Mazda am sparsamsten.
Hyundai ix35 ungehobelt und plärrend
Nur ein Nasenwasser mehr schnupft der Hyundai ix35 2.0 CRDi 4WD in seinen ungehobelten und plärrenden Vierzylinder, der darüber hinaus mit einem zähen Ansprechverhalten sowie ausgesprochener Drehunwilligkeit auffällt. Als praktische Abhilfe könnte sich ein häufiger Griff zum Schalthebel erweisen, doch dessen Bedienung ähnelt mehr dem Rühren mit einem großen Plastiklöffel in zähem Hefeteig.
Wie es exakt, knackig und auf kurzen Wegen durch ein Sechsganggetriebe gehen kann, zeigt der Mazda CX-5 2.2 Skyactive D AWD. Derartigen Joystick-Charakter hat die Schaltung des VW Tiguan 2.0 TDI BMT 4Motion zwar nicht zu bieten, dafür ist der Schaltknauf lockerer und leichter durch die exakt definierten Gassen zu schnipsen. An der traurigen Stimmung, die der 140-PS-Diesel im VW verbreitet, kann das feine Getriebe allerdings nicht viel ändern. Objektiv gehen die Fahrleistungen zwar in Ordnung, subjektiv wirkt der Zweiliter-Blue Motion Technology schlapp und unmotiviert. Am rigorosen Spritknausern kann es dabei nicht liegen, da sich der VW noch einen kleinen Schluck mehr genehmigt als Mazda CX-5 und Hyundai ix35.
Dafür hat die Laufkultur in Niedersachsen ihren Ursprung. Für einen Diesel schnurrt der Motor des VW Tiguan 2.0 TDI wie ein zahmes Kätzchen, Vibrationen kennt er nicht mal vom Hörensagen. Der Branchenprimus ist ein Leisetreter mit einem ausgesprochen sachten Tritt. Flauschiger als in seinen Stoßdämpfern versanden kurze Stöße oder lange Wellen sonst nirgendwo. Nun mag einer einen technischen Vorteil aufgrund des adaptiven Fahrwerks des Testwagens vermuten – soll er doch, dafür schlagen sich die 1.070 Euro Aufpreis dann im Kostenkapitel nieder. Eine gute Investition sind sie allemal, auch wenn die Sportstellung in einem Fahrzeug dieser Kategorie schlichtweg nonsens ist.
VW Tiguan 2.0 TDI ohne aufgesetzten Aktionismus
Apropos sportlich: Der VW Tiguan 2.0 TDI erfüllt Agilitätswünsche sachlich korrekt, ohne aufgesetzten Aktionismus. Ausreichend direkt münden Lenkbefehle in Richtungswechsel, und so gleichmäßig die Lenkung anspricht, erstattet sie ihrem Fahrer auch wieder Rapport. Extrembereichen entgegnet dieser Typ ruhig, korrekt und beherrschbar.