Peugeot 308 und VW Golf: Überzeugende Arbeit an der Basis?

Peugeot 308 und VW Golf: Überzeugende Arbeit an der Basis?

Basismotor – in diesem Wort schwingt noch immer eine Prise Traurigkeit mit. Als hätte es nicht ganz gereicht, vergleichbar mit der letzten Reihe bei einem U2-Konzert: Man ist zwar dabei, kann aber nicht richtig genießen.
Zum Glück sind viele Basismotoren von heute nicht mit denen vor zehn Jahren vergleichbar. Ein gutes Beispiel liefert Peugeot: Erinnern Sie sich noch an den 307 mit dem 1,4-Liter-Benziner, 75 PS? Ein klassischer Saugmotor mit einer Dynamik, die eng begrenzt war, um es freundlich auszudrücken. Heute tritt der schwächste Peugeot 308 noch immer mit 1.400 Kubikzentimeter Hubraum und ohne Aufladung an – leistet aber überzeugende 98 PS und kostet ab 17.200 Euro.
VW Golf 1.2 TSI ab 16.975 Euro
Volkswagen geht das Thema Basismotor beim Golf deutlich konservativer an. Für Pfennigfuchser steht der schlappe 1.4 mit 80 PS für 16.975 Euro (Zweitürer) in der Preisliste – ein Motor, den man wohl nicht seinen Freunden empfiehlt. Denen rät man dagegen zum VW Golf 1.2 TSI mit 85 PS, der nur 475 Euro teurer ist, aber dank Turbolader besser antritt. Sogar besser als der Peugeot 308 98 VTi?
Nicht auf den ersten Metern. Der Vierzylinder des Peugeot 308 98 VTi hängt sich ordentlich rein, sprintet im ersten und zweiten Gang ambitioniert und erreicht im dritten als Erster Tempo 100 – nach genau 12,7 Sekunden. Seine Drehfreudigkeit und seine spontane Gasannahme muntern auf. Keine Freude macht dagegen das serienmäßige Fünfganggetriebe; allein wie lommelig der Schalthebel im Getriebe rührt – das geht gar nicht. Spätestens auf schnellen Autobahnetappen vermisst man dann einen sechsten Gang, der die Drehzahlen und damit das Geräuschniveau ab 140 km/h spürbar senken würde.
Der Peugeot 308 98 VTi tourt bei gleichem Tempo generell etwas höher und zieht auch etwas besser durch als der VW Golf 1.2 TSI: Der Spurt von 80 auf 120 km/h im fünften Gang dauert trotzdem lange 22,1 Sekunden. Wer über Land schnell an einem Traktor vorbei möchte, muss bei beiden fleißig runterschalten.
Im Golf läuft alles ein bisschen gemächlicher
Im VW Golf 1.2 TSI geht subjektiv alles einen Tick gemächlicher und ruhiger zu. Der hubraumkleinere Vierzylinder läuft zwar sanfter und leiser, bringt gefühlt aber erst ab 2.000 Touren einen leichten Turbopunch – obwohl sich seine 160 Newtonmeter laut Datenblatt schon etwas früher versammeln. Einmal in Schwung, zieht der VW dann ebenfalls ausreichend stark nach vorn, den Peugeot holt er beim Standardsprint aber nicht mehr ein. Bei der Messung von null auf 400 Meter ist er dagegen fast gleichauf.