Hyundai i30 und VW Golf im Test: Da-scheppert-nix auf der Überholspur?

Hyundai i30 und VW Golf im Test: Da-scheppert-nix auf der Überholspur?

So viel Furore hat zuletzt die „Flasche leer“ von Giovanni Trappatoni gemacht: „Da scheppert nix“ von Martin Winterkorn gehört inzwischen zum Sprachrepertoire eines jeden Automobilfans. Damit kommentierte der VW-Chef auf der letzten IAA jedoch nicht die fußballerischen Fähigkeiten eines „Struuuunz“, sondern schlicht die Fähigkeit des Lenkradverstellhebels eines Hyundai i30, geräuscharm einzurasten. Mehr erst mal nicht. Wer hätte gedacht, dass das Dialektsätzchen des Schwaben Winterkorn damit zum sprachlichen Symbol für die Aufholjagd und Qualitätsoffensive des koreanischen Autoriesen würde? Es läuft gerade prächtig bei Hyundai, und bei VW wäre man mit der Stahlwolle gebürstet, wenn man sich den Erfolg des asiatischen Konkurrenten nicht genau ansehen würde. Hyundai i30 überholt bei Multimedia Es lohnt sich, vor allem im Innenraum. Denn Hyundai wiederum hat für den i30 den VW Golf vorher genau inspiziert und an den richtigen Stellen ähnliche Lösungen gewählt, ohne banal zu kopieren. Die Instrumente im Hyundai i30 1.6 CRDi sind top ablesbar und die Bedientasten groß und logisch angeordnet. Die reine Qualitätsanmutung rückt dem VW Golf dicht auf die Blechpelle, und nur wer die Fingerkuppen an den neuralgischen Punkten wie Kunststoff-Spritzgussteilen und Verkleidungsabschlüssen auf taktile Tour schickt, spürt Nachlässigkeiten. Im Multimediabereich überholt der Hyundai i30 1.6 CRDi ganz lässig den VW Golf 1.6 TDI. Ehrensache für das HighTech-Land Südkorea, wo quasi jeder Kindergarten über Mega-Flatscreens und einen Super-Highspeed-Internet-Anschluss verfügt. Zwar gibt es beim Hyundai i30 ab Werk noch keine Kopfstützen-Bildschirme für die Kids im Fond, aber dafür griffgünstig angeordnete Media-Schnittstellen und einen günstigeren, schärferen und präziser reagierenden Touchscreen. Die Reaktionsgeschwindigkeit des VW-Navis ist in Anbetracht des Preises (2.715 Euro) eine Zumutung, und es wird irgendwie klar, wieso große Fernsehmarken heute nicht mehr Nordmende, sondern Samsung heißen. Immerhin verspricht der kommende VW Golf VII mit der neuen modularen Infotainment-Plattform deutliche Besserung. Bis dahin hat aber vielleicht auch Hyundai die zu große Zahl an Lenkradtasten korrigiert. Der Kofferraum des Hyundai i30 ist jetzt schon größer und besitzt eine ebene Ladefläche. Jedoch kosten die etwas knapp kalkulierte Zuladung und die coupéhafter auslaufende Heckform Punkte: schlechterer Einstieg und Rundumsicht hinten.